Heimische Frühblüher, die nicht gepflückt werden dürfen

Leberblümchen mit BieneQuelle: Landratsamt Pfaffenhofen / Erdt

Das Leberblümchen ist eine geschützte Art / Quelle: Landratsamt Pfaffenhofen / Erdt

Bevor die Blätter der Bäume den Wald beschatten, nutzen Märzenbecher bzw. Frühlingsknotenblumen, Leberblümchen, Schlüsselblumen oder Buschwindröschen die ersten warmen Sonnenstrahlen im Jahr. „Diese und viele weitere Frühblüher stehen unter Naturschutz und dürfen keinesfalls gepflückt, ausgegraben oder zerstört werden“, so Marilyn Erdt, Projektbetreuerin Nördlicher Feilenforst bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.

 

Damit das weiße Blütenmeer der Frühlingskontenblumen erhalten bleibt, ist es im gesamten Feilenforst vom 15. Februar bis 30. April verboten, die Wege zu verlassen. Im Naturschutzgebiet Nöttinger Viehweide und Badertaferl ist das Verlassen der öffentlichen Straßen und privaten Wege ganzjährig verboten. „Das bedeutet, dass im Naturschutzgebiet auch generell keine Pflanzen, wie z. B. der Bärlauch, entnommen werden dürfen“, so die Naturschutzexpertin.

 

Frühblüher im Laubwald sind sogenannte Frühlingsgeophyten, die sich an schattige sommergrüne Laubwälder mit kalten Wintern angepasst haben. Sie legen bereits im Vorjahr unter- oder oberirdisch Knospen an. Bienen, Hummeln und Wespen werden im Frühjahr wieder aktiv und sind für ihr Überleben auf die wenigen Nektar- und Pollenquellen angewiesen. Auch die ersten blühenden Bäume und Sträucher, wie z. B. Erle, Weide oder Haselnuss sind wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Ameisen ernähren sich ebenso von den Samen der Frühblüher, wie beispielsweise von Buschwindröschen, Leberblümchen oder Schneeglöckchen. Da Ameisen die Samen verschleppen, helfen sie bei der Ausbreitung dieser besonderen Pflanzenarten im Wald.

 

Marilyn Erdt: „Zum Schutz unserer Tier- und Pflanzenwelt bitten wir Waldbesucherinnen und –besucher darum, die Frühlingsgeophyten, insbesondere Märzenbecher sowie auch den Bärlauch zu erhalten und zu bewahren, damit wir uns weiterhin an der Vielfalt unserer schönen Heimat erfreuen können.“