Die Stadt Geisenfeld saniert den Klosterbräustadel

Klosterbräustadel A

Sanierung statt Neubau: Der Klosterbräustadel in der Stadtmitte

Der Stadtrat hat kürzlich beschlossen, dass der historische Klosterbräustadel im Stadtkern saniert wird. Die Alternative wäre gewesen, das Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Der Klosterbräustadel wurde vermutlich um das Jahr 1600 erbaut. Nach einem entsprechenden Vortrag der beauftragten Architekten, die alle Vor- und Nachteile der beiden Bebauungsvarianten abgewogen hatten, sprachen sich sowohl die Fachleute als auch mehr als zwei Drittel der Mitglieder des Stadtrats (17:8 Stimmen) für die grundlegende Sanierung des Bauwerks aus. "Wir haben eine lange Zeit der Untersuchung hinter uns und eine intensiv geführte Diskussion gesehen", so Bürgermeister Paul Weber nach der Sitzung. Der Stadtrat habe nach seiner Ansicht eine gute Entscheidung getroffen.

 

Finanzielle Gründe haben hauptsächlich den Ausschlag für die mehrheitliche Entscheidung der Räte gegeben. Während der Umbau und die grundlegende Sanierung des Stadels der Stadt Geisenfeld netto (nach Abzug der Zuschüsse) rund 2,75 Millionen € kosten werden, stellt sich der Aufwand für den Abriss und ein neues Gebäude einschließlich einer Tiefgarage mit rund 7,9 Millionen € dar. Die Kostenschätzungen gehen also weit auseinander. Der Grund dafür ist in den Förderrichtlinien des Freistaats Bayern zu finden. Während es für die Sanierung des historischen Nebengebäudes des ehemaligens Benediktinerinnenklosters von der Regierung von Oberbayern einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 60 % der Kosten gibt, geht die Stadt bei einem Abriss und einem Neubau im Rahmen der staatlichen Förderung leer aus.

 

Zudem hat eine Anfrage beim Landratsamt ergeben, dass eine Sanierung genehmigt wird. Bei einem Neubau gäbe es jedoch erhebliche rechtliche Hürden zu überwinden, eventuell würde man eine Genehmigung nur im Klageweg bekommen – wenn überhaupt. Zu klären ist auf jeden Fall noch die Stellplatzfrage, die derzeit noch offen ist. Für die neue Nutzung als multifunktionales Gebäude mit großem Sitzungssaal, Büroräumen und der Stadtbücherei muss die Stadt insgesamt 90 Stellplätze nachweisen.

 

Die Architekten betonten bei der Stadtratssitzung, dass es der Stadel wert sei, erhalten zu werden und dass er eine bewegte Geschichte erzählt. Der Kloserstadel sei ein "Abbild der Stadtgeschichte".