Text u. Bilder - Maggie Zurek

Jahreskonzert der Stadtkapelle erstmals in der Anton-Wolf-Halle

Frischen Wind hat die Stadtkapelle Geisenfeld bei ihrem Jahreskonzert unter dem Motto „Die vier Elemente“ durch die Welt sinfonischer Blasmusik wehen lassen. Ihr Mut zur Moderne wurde dank einer herausragenden Interpretation mit kräftigem Applaus belohnt.

Grossansicht in neuem Fenster: Jahreskonzert der Stadtkapelle Das Ensemble unter der Leitung von Joachim Maßow ist jedes Jahr für eine neue Überraschung gut. Heuer gelang ihm beim ersten Auftritt in der Anton-Wolf-Halle, informativ moderiert von Maximilian Röglinger, mit fast ausnahmslos zeitgenössischen Komponisten ein besonderer Coup. Der Japaner Satoshi Yagisawa, erst im Jahr 1975 geboren, markierte mit der Fanfare-Benefaction den dynamischen Einstieg in ein außergewöhnliches Programm. Die Einladung, alte Hörgewohnheiten abzulegen, nahm man als Zuhörer gerne an. Weil das Neue nicht kopflastig intellektuell sondern emotional ansprechend daher kam – teils zudem mit einer überwältigenden Bildhaftigkeit. Den Regenschauer aus Michael Sweeneys „Earthdance“ glaubte man vom ersten Nieseln bis zum regelrechten Prasseln auf der Haut zu spüren. Der Feuertanz aus Hermann Pallhubers „Elements of Nature“ brannte im flammenden Stakkato bewegte Bilder vor das geistige Auge. Wer sich je gefragt haben sollte, ob man die Morgendämmerung in Töne fassen kann, der weiß seit Philip Starkes „To a new Dawn“: Yes, you can!

 

Einen Sonnenaufgang ganz anderer Art ließen die Musiker mit einem Konzertmarsch Rudi Fischers erleben. Auch erfrischende Polkaklänge gehören offenbar keineswegs der Vergangenheit an, was die „Wasserspiele“ von František Maßas fröhlich sprudelnd bewiesen. Dass das nasse Element selbst in der triumphalen Fülle von Pallhubers „Along the River“ nicht als schlammige Tonbrühe von der Bühne stürzte, ist der exakten Spielweise der Bläser zu danken.

 

Mit vollem Herzen mochte man angesichts der Leistung der Interpreten in Louis Armstrongs „What a wonderful world“ einstimmen. Exakt im Ansatz, klar in der Intonation (trotz der trockenen Luft im Saal), mal mit fließender Eleganz, mal mit martialischem Schritt meisterten sie die hohen Anforderungen – darunter etliche Soli – hochkonzentriert und harmonisch im Klangkörper. Und das, obwohl sie keine Profis sind, sondern „nur“ ein Freizeitorchester. Für kleinliche Kritik boten sie keinen Anlass, den umfassenden Dank von Kapellenchef Walter Müller hatten indes alle Aktiven redlich verdient.

 

Dass es nicht zuletzt Dank Probenfleiß und Disziplin auch um den Nachwuchs gut bestellt ist, ließ die Jugendkapelle unter der Leitung von Maximilian Jokel erleben. Ein Zuhörer brachte deren Darbietung nach dem Verklingen der „Jupiter Hymn“ von Gustav Holst mit einem begeisterten Wort auf den Punkt: „Sauber!“. Michael Jacksons „Earth Song“ geriet in der Folge zum Gänsehaut-Titel. Anerkennende Pfiffe und tosender Applaus waren auch als Appell zu verstehen: „Macht weiter so!“. Mit dem Fliegermarsch und Michael Jacksons „Heal the World“ als Zugabe nahmen die Musiker Abschied von den rund 450 Zuhörern, die ihrer Anerkennung auch in Gestalt großzügiger Spenden Ausdruck verliehen.
Grossansicht in neuem Fenster: Jahreskonzert der Stadtkapelle
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